Schwung, Humor, künstlerisches Niveau :
Der Spätsommertag lau, ein leichtes Lüftchen über dem Kirchplatz, 80 Leute sind da – und da spielen vier „Schwarzwurzeln“ eine würde- und schwungvolle Intrada aus einem 300 Jahre alten ungarischen Tanz, und facettenreich, auf hohem Niveau und humorvoll geht es musikalisch und poetisch weiter bei der KKKK am 31. August mit dem Klarinetten-„Quartetto Scorzonera“ und mit Gedichten, vorgetragen von Jutta und Dierk Rabien.
„Scorzonera“ (ital. Schwarzwurzel) nennen Katharina Kirchfeld, Nina Tappert, Christian Koch und Stephan Oefler ihre Gruppe, weil Klarinetten bei Musikern gerne Schwarzwurzeln genannt werden. Informativ und voller Witz moderiert von Stephan Oefler, der das Musikkorps von Hess. Oldendorf leitet, präsentieren die vier ein anspruchsvolles musikalisches Programm von Johann Strauß (Sohn) über Astor Piazzolla bis Leonard Bernstein, teils Originalstücke für Klarinetten, bewundernswert präzise vorgetragen auch bei schwierigen Läufen und einfühlsam interpretiert, sodass das Publikum mitträumen und –schwingen kann.
Zwischen den Musikbeiträgen haben die Rabiens aus dem Klütviertel, im Wechsel und mitreißend, viel klug Bedachtes zu den 12 Monaten zu sagen, – beginnend mit Herrn Ribbeck und seinem Birnbaum von Theodor Fontane, der im Dialog der beiden wieder lebendig wird. Gedichte aus dem 18. bis zum 20. Jahrhundert: so Rainer Maria Rilkes wunderbarer und hier doch wieder neu zu hörender „Herbsttag“, viel zum Mitlachen von Wilhelm Busch bis hin zum Gedicht von Maike Suter, Jg. 1966, in dem ein ausgehöhlter Kürbis-Kopf spricht.
Als sehr (!) erwartete Zugaben gab es ein bunt-stimmiges Medley von der „Schönen blauen Donau“ bis zu europäischen Nationalhymnen und ein KI-generiertes Gedicht zur: Schwarzwurzel. Gut unterhalten und fröhlich konnten die 80 ihren Sonntag fortsetzen – und die Stiftung dankt für die Spenden für Unkosten und die Arbeit der Stiftung.