Was uns die Kreuzkirche ohne Worte erzählt

Kanzel

Ruhe im Sturm - Auf zu neuen Ufern

Wer genau hinschaut, sieht, dass die Kanzel in unserer Kreuzkirche
wie ein Schiffsbug gestaltet ist. Der Bug unserer Kanzel hat eine zweifache Botschaft für uns: „Im Sturm des Lebens geborgen – und: Auf zu neuen Ufern!“

Die Bibel erzählt, wie Jesus seine Freunde zum Aufbruch mahnt, um mit ihnen ans andere Ufer des Sees Genezareth zu segeln. Unterwegs geraten sie in einen Sturm. Die Jünger bekommen große Angst, Jesus schläft seelenruhig. Sie wecken ihn: „Meister, fragst du nicht danach, dass wir verderben?“

Die Geschichte erinnert an Krisen, an „Stürme“ in unserem Leben, wo wir das Gefühl haben, wir verlieren den Boden unter den Füßen – im Auseinanderbrechen einer Ehe oder einer langen Freundschaft, in einer schweren Krankheit, die uns Angst macht oder bei einem Konflikt auf der Arbeit, wo wir spüren, das Wasser steht uns bis zum Hals.

Und wird es uns nicht sogar durch den Klimawandel bis zum Hals stehen, nicht nur durch persönliche Stürme im Leben sondern durch extreme Wetterlagen wie beim Orkan „Kyrill“?

Schläft Jesus? Hört uns Gott, wenn wir wie die Jünger damals in unserem Gebet heute rufen?

In der Bibel heißt es, dass Jesus aufsteht und vom Bug des Schiffes aus den Sturm des Lebens zum Schweigen bringt. Damit unser Lebensschiff ruhige Fahrwasser erreicht. Damit wir einen klaren Kopf bekommen und alles tun können, um die Herausforderungen unseres Lebens zu meistern – gerade auch die großen Herausforderungen, unser Leben heute so umzustellen, dass auch unsere Enkel noch eine Zukunft auf diesem Planeten haben.

In jedem Gottesdienst können wir auf ein „Wort von Jesus aus dem Bug“ hören, finden Ruhe mitten im Sturm und einen Halt in Angst, Trost in der Trauer und neue Orientierung und Motivation. Unsere Probleme und Fragen sind oft nicht weggezaubert, aber wir brauchen uns nicht länger von Sorgen auffressen zu lassen. Wir dürfen neu Vertrauen fassen zu Jesus, der als großer Bruder, als starker Halt uns beisteht.

Und dann: Auf zu neuen Ufern! „Wenn du ein Boot bauen willst, lehre die Menschen zuerst die Sehnsucht nach dem Meer.“ Lasst uns mit der Sehnsucht nach einem neuen, ganz anderen, gelingenden und erfüllten Leben aufbrechen – einander als Gemeinde helfen, wenn wir als einzelne und in unseren Familien Neues zu bewältigen haben und manchmal auch Stürme überstehen müssen. Und lasst uns weltweit als viele einzelne die politisch Verantwortlichen nicht nur zum G8-Gipfel mahnen, die Ursachen von Armut und Zerstörung der Schöpfung endlich wirksam zu bekämpfen.

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