Was uns die Kreuzkirche ohne Worte erzählt

Fenster

„Netzwerk Hoffnung“

Wenn man erhobenen Hauptes nach einem Gottesdienst die Kreuzkirche verlässt, sieht man oben über dem Ausgang das große bunte Fenster – gestaltet wie ein Netz aus vielen farbigen Facetten.

Es erinnert an Petrus und die ersten Jünger von Jesus, zu denen er ins Boot steigt.

Müde saßen sie am Ufer des Sees Genezareth, hatten die ganze Nacht durchgearbeitet und doch nichts gefangen. Auch wenn sie enttäuscht waren, vom Leben nicht mehr viel erwarteten oder harte Kerle waren, die nicht unbedingt in ein Gotteshaus gingen – Jesus brauchte sie, um von anderen verstanden zu werden. Gerade von ihrem Boot aus erzählt der Mann aus Nazareth vom Reich Gottes, von einem Gott, der seine Schöpfung leidenschaftlich liebt, der die Not mit durchleidet, der neue Hoffnung schenkt und Vertrauen lehrt, auf Gottes ungeahnte Möglichkeiten.

Als „Praxis-Test“ seiner Predigt fordert Jesus den Petrus und die anderen Fischer auf, noch einmal zum Fischen hinauszufahren. Und jetzt das Überraschende: Petrus sagt nicht – wie wir es manchmal tun, wenn uns jemand neuen Mut machen will: “Nette Idee – a b e r es bringt ja doch alles nichts.“ Nein, er sagt: „Meine bisherige Erfahrung sagt mir, es hat keinen Zweck – a b e r wenn Du es sagst, Jesus, dann versuche ich es ganz neu!“

Manche von uns haben bittere Erfahrungen gemacht – mit anderen Menschen, mit ihrer Arbeitsstelle, mit der Institution Kirche oder mit dem Glauben an Gott. Manche sind vielleicht müde wie Petrus und seine Leute in der alltäglichen Mühle, empfinden ihr Leben wie leergefischt, glauben nicht mehr daran, dass in der Tiefe ihrer Seele sich noch eine lebendige Sehnsucht regen könnte.

Das bunte Netz-Kirchenfenster lädt uns ein: Gib die Hoffnung nicht auf! Verlier nicht den Mut! Lebe nicht unter deinen Möglichkeiten, die Gott in dich gelegt hat!

Denn Petrus und seine Freunde machen einen wunderbaren Fang. Ihr prall gefülltes Netz voller Fische, voller neuer positiver Erfahrungen lässt sie begreifen, was Jesus mit dem Satz meinte: „Ich bin gekommen, dass ihr das Leben in seiner ganzen Fülle habt.“ (Johannes-Evangelium, Kapitel 10, Vers 10)

Das bunte Netz-Fenster sagt: Ihr seid von Gott reich beschenkte und begabte Menschenkinder. Ihr werdet neu einen guten Fang machen im Leben und im Glauben, im Vertrauen auf Gottes Möglichkeiten. Das Netz erinnert an den Auftrag: Werdet Menschenfischer! Knüpft ein Netz von Kontakten, das euch und andere hält und Hoffnung schenkt, auch noch Hoffnung über unseren kleinen Alltag hinaus für das von Gewalt heimgesuchte Land um den See Genezareth herum.

Machen Sie mit in diesem „Netzwerk Hoffnung“ ?

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